Die Wirkung von aktiven Manuka Honig

Was macht den Honig aus Neuseeland so unique?

Honig als Medizin

Honig gehört bekanntermaßen zu den ältesten Naturheilmitteln der Menschheit. Bei den Ägyptern konnten die ersten medizinischen Anwendungen von Honig nachgewiesen werden. Laut Hippokrates (400 v. Christus) wurden Wunden mit Umschlägen aus Honig, Öl und Wein versorgt. Honig wurde nicht nur bei Verletzungen sondern auch bei Geschwüren oder eiternden Wunden angewendet. Von Hippokrates- der übrigens um die 90 Jahre alt wurde- stammt zudem ein Getränkerezept gegen Fieber, bei dem Honig mit Essig verdünnt wird. Wie wertvoll Honig zu diesen Zeiten und darüber hinaus war kann man sich kaum vorstellen, vor allem wenn man bedenkt, dass es damals das einzige Süßungsmittel war. Die Römer waren von der entgiftenden Wirkung des Honigs überzeugt und wendeten ihn beispielsweise bei Vergiftungen durch Opium an. Außerdem gilt Honig als kräftigend und war bei den Römern als Potenzmittel im Einsatz. (Neuhold: Die Bienen-Hausapotheke, 2013)

Heute weiß man dank der Wissenschaft, dass die Mediziner Honig als Heilmittel - zumindest, was die Abwehr von Bakterien angeht -richtig eingesetzt haben. So hat sich Honig als weit verbreitetes Hausmittel bis heute gehalten.

Der Unterschied von heimischem Honig und Manuka-Honig

Was den Manuka-Honig von allen anderen Honigsorten unterscheidet ist seine außerordentliche Wirkung (bzw. Aktivität), das auf das Methylglyoxal (MGO) zurückzuführen ist. Dieses entsteht bei der Umwandlung des Manuka-Nektars im Magen der Biene. Hohe MGO-Werte findet man daher nur in gereiften Manuka-Honig. In einheimischen Honig befindet sich in etwa 1-2 Milligramm MGO pro kg, das ist zu wenig um medizinisch wirksam zu sein. In 1 kg Manuka Honig steckt hingegen ca. 300-700 Milligramm MGO. In keinem anderen Lebensmittel wurde bisher eine derart hohe Konzentration gefunden. Der hohe Wert ist auf die ätherischen Öle der Manuka-Pflanze zurückzuführen die ebenfalls antientzündlich und antibakteriell wirken. (Henle, 2013ff.)

Thomas Henle, Professor für Lebensmittelchemie an der TU Dresden:

"Dass Manuka-Honig antibakteriell wirksam ist, weiß man seit etwa 30 Jahren. Was tatsächlich dafür verantwortlich ist, wußte man lange nicht. Wir konnten an der TU Dresden zeigen, dass eine Verbindung namens Methylglyoxal für diese antibakterielle Wirksamkeit verantwortlich ist. Alle Honige, die mit MGO oder auch UMF bezeichnet sind, sind aus unserer Sicht echte Manuka-Honige."

Eigenschaften und Inhaltstoffe von (Manuka-)Honig

Die antibakterielle Wirkung von Honig ist (stark vereinfacht gesagt, nach Henle, 2013ff.) zurückzuführen auf:

  • ph-Wert (3,3 – 5,5): das säure Milieu unterdrückt heilungshemmende Mikroorganismen
  • Osmose: durch Wasserentzug wird das Bakterienwachstum gehemmt
  • Glucose-Oxidase Aktivität:??
  • Methylglyoxal: Zuckerabbauprodukt, das wie ein natürliches Antibiotikum wirkt und das Immunsystem stärkt (auch heimische Honige haben MGO aber in sehr niedriger Dosis)
  • geringe Mengen an sekundären Pflanzenstoffen, wie z.B. Phenolcarbonsäuren und Flavonoiden: antioxidative Wirkung und geschmacksgebende Inhaltsstoffe
  • geringe Mengen an Magnesium, Calcium, Kalium, Enzyme, Fruchtsäuren, Vitamine

Wissenschaftliche Nachweise der einzelnen Wirkungen (Beitlich, 2016):

  • Immunstimulierend: Tonks et al. 2003
  • Antioxidant: Inoue et al. 2005
  • Antibiotisch, antiviral, antibakteriell: Adams et al. 2008, Mavricet al. 2008
  • Anti-inflammatorisch (entzündungshemmend): Leong et al. 2011
  • Gegen Geschwüre, wundheilend: Doerleret al. 2012
  • Antitumor potential: Fernandez-Cabezudoet al. 2013

Siehe: Alvarez-Suarez 2014

Honig und Wundheilung

Eine Metastudie von 2015 kommt zu dem Ergebnis, dass mit Honig behandelte mittelschwere Brandwunden, bei denen nur die obersten Hautschichten betroffen sind und bei denen es auch zu Wundinfektionen kommen kann, um vier bis fünf Tage schneller heilen als mit herkömmlichen Brandwunden-Behandlungen. Ob Honig auch bei kleinen, frischen Wunden Vorteile bringt, ist noch unzureichend erforscht. Schwer heilende (chronische) Wunden an Beinen oder Füßen lassen sich möglicherweise mit Honig nicht besser behandeln als mit anderen Mitteln. Es gibt zudem Hinweise, dass Honigverbände hier zu mehr Schmerzen führen könnten.

Manuka-Honig in der Medizin

Zur medizinischen Anwendung werden aus Manuka-Honig spezielle Salben, Gels und Wundauflagen hergestellt, die als Medizinprodukte zugelassen sind. Dieser „medizinische Honig“, der z.B. in Krankenhäusern eingesetzt wird, ist mit Gammastrahlen behandelt, um Verunreinigungen und Keime abzutöten, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

(Quelle: http://www.medizin-transparent.at/honig-zur-wundheilung#ref1 )

Manuka Honig gegen multiresistente Krankenhauskeime